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Julia siegt beim Powerman

Eine Woche nach der Challenge erneuter Triumpf
St. Wendel. Es ist unglaublich - nur sieben Tage nach dem anstrengenden Wettkampf bei der deutschen Meisterschaft in Heilbronn zeigte Julia Viellehner erneut eine Spitzenleistung: ein extrem schwieriger Duathlon stand auf dem Programm - hier ihr Bericht:
julia powerman 2016

Nachdem ich letztes Wochenende in Heilbronn mehr oder minder unfreiwillig einen Duathlon absolvierte, stand heute ein geplanter Duathlon auf dem Programm. 10 km laufen – 120 km radeln – 20 km laufen!

Ja, vielleicht etwas naiv meldete ich mich vor einigen Wochen für das Rennen an. Ohne mich groß über das Streckenprofil zu informieren, dachte ich „lange Einheit – das kann nicht schaden!“.  Als ich mich dann im Laufe der letzten Woche mit dem Rennen näher auseinandersetzte, wurde mir langsam bewusst, was ich mir da angetan hatte! Auf den ersten 10 Lauf-Kilometer galt es 300 Höhenmeter zu bewältigen … auf den 120 Kilometer auf dem Rad 2400 Höhenmeter und dann auf dem Halbmarathon nochmals 600 Höhenmeter. Nachdem wir uns am Samstag die Rad- und Laufstrecke live ansahen änderte ich postwendend meine Zielsetzung. Ich sah das Rennen nicht mehr als Rennen, sondern als Herausforderung. Die top ausgeschilderte Radstrecke lag mir – lange Berge (keine Hügel) und schöne Abfahrten, die Laufstrecke flößte mir großen Respekt ein – verdammt bergig … hätte ein Trailrun auf Straßenuntergrund sein können! :-)

Mit 16 weiteren Damen ging es um 8:00 in der Innenstadt von St. Wendel los – ja, ein einsames Rennen sollte es werden. Von Anfang an lag ich in Führung, keine der Damen wollte mein Tempo mitgehen :-) so drehte ich einsam und alleine die ersten zwei 5 km Runden mit je 150 Hm…. weckte die Streckenposten auf und erklärten dem Verpflegungsstellenpersonal, dass der Start schon war … mit 1:30 auf Susanne Svendsen und zwei Minuten auf Katrin Esefeld wechselte ich aufs Bike. Nun galt es die Führung möglichst lange zu behalten :-) einsam und alleine bewältigte ich die ersten 40 Kilometer, Tom teilte mir mit, dass ich 4 Minuten Vorsprung auf die beiden hätte – „ausgebaut!“ :-) also weiter … der Wind frischte auf, aber mehr tat sich auch nicht auf der Strecke. Nach 80 Kilometer hatte ich den Vorsprung nochmals verdoppelt ;-) nein, ich ruhte mich nicht aus – nahm den wachsenden Vorsprung als Motivation und stellte mich den nächsten und letzten 40 Kilometer bzw. 800 Hm . Als ich in der Wechselzone hörte, dass ich über 15 Minuten Vorsprung hätte, lies ich mir wirklich Zeit beim Wechseln :-) – vielleicht war es aber auch der Respekt vor der Laufstrecke! 4 der „lustigen“ 5,3 Kilometer langen Runden mit je 150 Hm hieß es noch zu überleben – Dank des profilierten Profils gingen die Runden wenigstens flott rum. In der zweiten (einsamen) Runde begann ich zu kämpfen, es gab nur eine Verpflegungsstelle, die Sonne stach doch gut vom Himmel und irgendwie hatte ich es satt ständig gegen die Uhr und mich zu kämpfen. Zuschauer befanden sich nur in der Innenstadt – auf der Strecke war Tom meine einziger Lichtblick … als ich auf der dritten Runde erfuhr, dass ich fast die zweit- und drittplatzierten (Susen und Katrin) überrunden würde, schöpfte ich wieder Kraft und Kampfgeist! „Wird schon rumgehen!“ dachte ich mir. Gemeiner wie die Berghochpassagen waren die Bergabpassagen – Muskelkater lässt grüßen! :-) Ich versuchte das Tempo möglichst hoch zu halten (um schnell ins Ziel zu kommen) und arbeitete mich Schritt für Schritt nach vorne! Mittlerweile waren auch einige andere leidende Läufer auf der Strecke und ja – irgendwie gingen die vier Runden rum :-) nach 5:59 Std. rannte / joggte ich ins Ziel. Sieg bei meinem ersten Powerman in Germany :-) und das mit über 20 Minuten Vorsprung – wow – da hab ich mich wohl selbst etwas überrascht!

Ein schönes, sehr anspruchsvolles Rennen, das sicherlich viel Potential hat.

Nachdem mich das gesamte PowermanTeam gebührend geehrte hatte, fiel ich erschöpft Tom in die Arme und stimmte ihm zu: „ja, morgen ist Ruhetag!