Gesamtsieg für Tanja am Hochkönig

Vorbereitung für Zugspitzlauf endet mit Riesenerfolg
Maria Alm (A). Das Trailrennen "Hochkönigman 2016" - eine „Speed Trail“-Distanz (ca. 23-24 km, ca. 1400-1500 Hm) war als Vorbereitung für den Zugspitz Ultratrail gedacht - dieser findet in 2 Wochen statt. Es war Tanjas erster "so richtiger Trail-Berg-Wettkampf".
Hier folgt ihr - wie immer sehr nett geschriebener - Bericht:
Tanja Hochkönig 2
Na dann Prost :-)


Veranstaltungsort: Österreich, Maria Alm am Steinernen Meer, Hochkönigregion.
Das Wetter hat wieder super gepasst, es war leicht bewölkt und nicht übermäßig warm. Die Strecke verlief meistens im Wald oder Feld, laut Veranstalter 60% Trail, die Reste - Schotter- & Feldwege. Die Trails
waren megageil, meistens wurzelig, ab und zu steinig oder Geröll, manchmal richtig steil. Die Bergaufabschnitte in der ersten Hälfte der Strecke habe ich noch versucht, soweit es ging, zu joggen wobei ich trotzdem ab und zu kurze Gehpausen einlegen musste, wenn es besonders steil wurde oder weil es auf Singe-Trail-Passagen manchmal keine Überholmöglichkeit gab. Der erste große Downhill war dafür recht flott und teilweise ziemlich technisch (viele durchgeflochtene Wurzeln, die nass von dem vortägigen Regen waren), sodass ich aufpassen musste, wohin ich beim nächsten Schritt den Fuß stelle. Die Stöcke habe ich ja aus Faulheit nicht mitgenommen, vielleicht hätten sie mir mehr Stabilität an den Downhills verliehen. Na ja, die habe ich sowieso noch nie ausprobiert. Später habe ich bemerkt, dass die Mitstreiter die Stöcke eigentlich mehr beim steilen Uphill einsetzen, als beim Downhill.
Den Aufstieg auf den zweiten „großen“ Berg, der eigentlich am Anfang gar nicht so steil war, wollten meine Beine nicht so wirklich laufen, es ging sehr mühsam voran. Die Jungs rumherum wechselten immer wieder den Trab aufs Gehen, es war sehr ansteckend. Leider landete jeder Versuch loszutraben schnell in der Übersäuerung, sodass darauffolgendes Gehen auch beeinträchtigt wurde. Die letzten 100-150 Höhenmeter zu dem letzten Gipfel wurden vom wurzeligen Zickzackweg geprägt, wir näherten uns der schönen hohen felsigen Wand, da mussten wir aber nicht hoch. Ab dem Schild "18 Km, ab jetzt geht es nur runter",  fing ein traumhafter, rasanter und nur zum kleinen Teil wirklich technischer Trail an, erstmal travers am Berg, und
dann runter ins Tal zur Maria Alm - da konnte man wirklich die Bremsen entspannen und laufen lassen. Die letzten 2 Kilometer ging es auf Schotterwegen runter, da klappte es sogar, Gaspedale zu treten.
Insgesamt war dieser Wettkampf echt kurzweilig und abwechslungs- reich, und danach beim Warten im Zielbereich wurde ich
schon neidisch auf die Teilnehmer der längeren Distanzen.
Mit dem Podestplatz habe ich überhaupt nicht gerechnet, aber ungefähr ab der Hälfte der Strecke sagten einige Zuschauer zu meiner Überraschung, dass ich die Erste sei, dann wollte ich natürlich die Position nicht mehr abgeben :), den Kampf dazu gab es aber nicht.
Was habe ich heute gelernt?
1) Trails machen Riesenspaß, aber eher flach und bergab :)
2) Lange Bergaufpassagen sind fies und brauchen verdammt gutes Gefühl, ab welcher Steigung es Sinn machen würde, auf schnelles Gehen umzusteigen, sonst droht die Übersäuerung
3) Alle Uphills nach dem langen Downhill sind zäh, egal wie steil die sind (oder bei mir funktioniert die Schaltung noch nicht) :-)