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Julia in Wien in den Top Ten

180 Meter fehlten zu "Sub 2:40"
Wien. Die kühlen Temperaturen waren es nicht - der Wind verhinderte ein erklärtes Ziel von Julia: unter 2:40 Stunden beim Wiener Marathon zu finishen. Ihre Leistung von 2:40,41 Std. stellte sie dennoch zufrieden - zurecht! Denn damit wurde sie Gesamtzehnte bei den Damen, und da war ein exzellentes Feld am Start. Läuferinnen aus Afrika dominierten das Geschehen. Julia war nicht nur beste Deutsche sondern auch beste Mitteleuropäerin. Hier ihr Bericht:
Julia Wien Marathon 2016


Nach einigen langen und teilweise auch harten – aber allesamt guten – Trainingseinheiten und einigen flotten Vorbereitungswettkämpfen war es dieses Wochenende endlich soweit: das “theater of emotions” beim Wiener City-Marathon 2016 wurde eröffnet / gestartet! :-)

Schon der Samstag war geprägt von “emotions” – ganz typisch für einen Tag vor einem wichtigen Wettkampf. Ein Hoch und Tief zwischen Zweifeln und Übermut, zwischen “ich kann das!” und “wie soll ich das nur machen?”, zwischen “ich fühl mich rundum fit!” und “es zwickt da und dort!” :-) um den Tag etwas kurzweiliger zu gestalten, besuchten wir vormittags noch den Naschmarkt und sicherten schon mal die Belohnung für das Rennen am Sonntag! :-) Nachmittags hieß es dann Beine hochlegen, Schlafen, Regenerieren, Getränke vorbeiten und Wettkampfbesprechung.

Der Race-Day startete schon um 4:50 – kurzer Auftakt und … ja, die Beine fühlten sich gut an, die Bewegung am frühen Morgen alleine im Park war ein top Start in den Tag! Anschließend wurden die letzten Speicher beim Frühstück gefüllt und wir konnten noch den Start des Ironmans South Africa (maybe… :-)) live im Internet verfolgen! Während die Triathleten gegen die Wellen kämpften wurden wir zum Start gefahren! Verdammt… der Wind blies ja mehr wie stark auf der Startbrücke. So war das nicht abgemacht! Die Äthiopierinnen froren so sehr, dass sie schon 70 Minuten vorm Start zum Aufwärmen gingen! :-) ich lieh mir von Tom die Winterhandschuhe :-) und dachte nur “is ja für alle gleich!” – bzw. “gut, dass ich heute keine Norm rennen muss!”. Pünktlich um 9:00 ging es für uns Frauen los! Anfangs hatte ich noch eine Gruppe um mich – immerhin starteten die Halbmarathonläufer auch mit uns! Das Anfangstempo variierte von 3:30 bis 3:50 min / km – je nach Wind und Gruppenstärke! Ja, es blies gut! Mit der Zeit wurde die Gruppe kleiner und mein Tempo spielte sich bei 3:45 / 3:47 ein. Bald holte mich eine Mitläuferin samt Hase und Zielzeit sub 2:40 ein – ich versuchte dran zu bleiben. Doch irgendwie waren die Beine schon ab km 17 relativ schwer! Tom, der mich mit dem Rad begleiten durfte und mehr wie klasse Arbeit leistete (DANKE), motivierte mich immer wieder aufs Neue. In Gedanken war ich in Roth, in Zofingen, in South-Africa, in Hannover beim Marathon … die Kilometer wurden weniger. Je nach Wind lief ich nun (meist alleine) zwischen 3:42 und 3:50er Schnitt – noch ganz gut. Ich dachte nur in 5km Abschnitten – immer bis zum nächsten Gel, welches mir von einem Betreuer des Veranstalters (geklebt an meine Flasche – klasse Lösung) gereicht wurde! Tom meinte im Anschluss – nach jedem Gel wurde der Schritt wieder kraftvoller – reichte aber nur 1-2 km! :-) Bei km 30 war mein Ziel “finishen!” – und den Wind am Parater überleben! Zu ihrem Pech und meinem Glück musste die schon erwähnte Mitläuferin die Toilette aufsuchen und ich war wieder vorne bzw. sie bald wieder an mir und ich hatte für die nächsten 2 km Windschatten von ihrem Hasen. Leider musste sie aber wiederholt … und kam dann auch nicht mehr an mir vorbei! Ich konnte noch eine Dame einholen und kämpfte alleine gegen den Wind. Insbesondere an den leichten Steigungen kam ich mir wie stehend vor … mein Tempo sank auf 3:55 / 4:00 – Tom meinte, das würde noch reichen für PR! Ich sah nicht mehr auf die Uhr und versuchte weiter zu kämpfen, dran zu bleiben, möglichst groß und stark zu laufen und … hoffte auf Windstille. KM 40 war ganz gut zu laufen, doch dann kamen noch ein paar (keine Ahnung wie viele) Geraden mit gut Wind … ich gab (soweit es mir möglich war) alles – mit einer Endzeit von 2:40:41 lief ich zwar keine Bestzeit – aber angesichts des Windes bin ich mehr wie zufrieden und konnte mein Rennen von München 2015 bestätigen. Auch der zehnte Rang in einem gut besetzten Elitefeld stimmt mich positiv!

Ein schönes Rennen?? :-) ein hartes Rennen! Für den Wind kann niemand etwas – ich bin zufrieden, die 2:40 fallen schon noch :-) Heute war nicht mehr drin, dennoch ist der Vienna City Marathon eine Top Veranstaltung, klasse organisiert, unzählige Zuschauer säumen die Strecke und  ja, ich durfte heute ein “theater of emotions” erleben!

Die Ergebnisse bei den Damen:
1. Genemo Shuko (ETH), 2:24,31
2. Aga Ruti (ETH), 2:25,27
3. Changeywo Doris (KEN), 2:31,50
4. Kitata Messeret (ETH), 2:34,19
5. Johannes Helaria (NAM), 2:35,56
6. Kergyte Remalda (LTU), 2:36,46
7. Cajamarca Monica (ECU), 2:37,58
8. Shone Guteni (ETH), 2:39,50
9. Nyahora Rutendo (ZAM), 2:39,58
10. Julia Viellehner (GER), 2:40,41